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Channel: Literatur im MUSA | Rückblick
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WILHELM PEVNY und WALTER SCHÜBLER, 3.12.2014

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WILHELM PEVNY und WALTER SCHÜBLER, 3.12.2014

Pevny-Schuebler unten 

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 19.00

Wilhelm Pevny und Walter Schübler

Am Mittwoch, dem 3. Dezember 2014, um 19 Uhr lesen Wilhelm Pevny und Walter Schübler im Rahmen der Veranstaltungsreihe Literatur im MUSA.

Wilhelm Pevny erhielt 2014 den Preis der Stadt Wien für Literatur. Am 3. Dezember liest er aus seinem im Dezember im Wieser Verlag erscheinenden Roman „Im Kreis“. Im Rahmen eines Monologs resümiert der Ich-Erzähler – sich in der Straßenbahn am Wiener Ring befindend – über sein Leben, Politik und Schicksale anderer Fahrgäste. Seine Gedanken kreisen um die eigene Biographie und jene der Menschen, die ihm auf seiner Fahrt begegnen.

Sie müssen nämlich wissen, aber vielleicht ist es Ihnen ebenfalls schon aufgefallen: die Leute lachen nicht mehr sehr viel. – Und wann und wie oft lacht heute noch einer in der Straßenbahn! In der Stoßzeit ganz sicher nicht, wenn überhaupt, dann im Sommer zwischen zehn und drei, wenns ein bisschen übersichtlicher ist und mehrheitlich am Ring Touristen fahren. Sie würden es nicht glauben: da können die Einheimischen manchmal richtig freundlich werden. – Nein, das ist nicht die Oper, das ist das Parlament, mein Herr. Wissens, der Sitz unserer Regierung.

Walter Schübler erhielt 2014 den Preis der Stadt Wien für Publizistik. Auch seine Lesung fokussiert Wien. Schübler widmet sich im MUSA dem Begriff des „Kaffeehausliteraten“.

Der „Literat“ war im Verständnis der Hochzeit des Wiener Kaffeehauses ein Schreiber minderer Kategorie, jemand, der für den Tag schrieb – ein „Schreiberling“. – Im Gegensatz zum „Dichter“, der, inspiriert von irgendeinem Gott oder irgendwelchen Musen mit im Pythia-Dampf kondensierter Sprache Überzeitliches zu Papier bringt. Im übrigen – das nur nebenbei – wäre der „Literat“ im heutigen Sprachgebrauch – da muss ich jetzt durch – der „Publizist“. Was kommt nun heraus, wenn „Kaffeehaus“ und „Literat“ kopuliert werden? – Richtig: ein Schimpfwort!

Einführung und Moderation: Julia Danielczyk

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Wilhelm Pevny, geboren 1944 in Wallersdorf (Niederbayern), 1946 Übersiedlung nach Wien. Studium der Theaterwissenschaft, 1967–1969 Sprachlehrer in Paris. Sein erstesTheaterstück „Flipper“ wurde zur Gründung des Wiener Cafétheaters 1968 uraufgeführt. Seine zahlreichen Theaterstücke wurden am Wiener Akademietheater, Volkstheater, Ensembletheater und am La Mama in New York gespielt. Fürs Fernsehen schrieb er gemeinsam mit Peter Turrini die „Alpensaga“. In Mosambik drehte er 1985 den Film „Safari. Die Reise“. 1988 erschien die kritische Schrift "Die vergessenen Ziele. Wollen sich die 68-er davonstehlen?" im Europa-Verlag. Seit 1989 lebt Pevny zurückgezogen in Wien und Retz, arbeitet an Langzeitprojekten. Im Wieser Verlag erschienen: „Palmenland“ (2007) und „Luft“ (2009) und „Die Erschaffung der Gefühle“ (2 Bände, 2013)
Foto: © Raphael Sikora
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Walter Schübler, geboren 1963 in Lindach (OÖ), lebt seit 1983 in Wien. Übersetzerstudium, Dissertation über Rabelais. Schübler konzipiert Biografien abseits der ausgetretenen Pfade des Genres, u.a. eine Short-cuts-Biografie über Johann Nestroy (2001), eine Pasticcio-Biografie über Johann Heinrich Merck (2001) sowie eine Zoom-Biografie über Gottfried August Bürger (2012). Literatur- und Sachbuchbesprechungen sowie Aufsätze in „Falter“, „Gegenwart“, „Wespennest“, Ö1 („Ex libris“), „Volltext“, „Recherche“, „Spectrum“, „Album“, „Journal Culinaire“, „Neue Rundschau“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Nach eigener Aussage leistet sich Schübler „hie und da eine Intervention in den ‚Betrieb‘“. Seit 2005 beschäftigt er sich mit Anton Kuh. Daraus resultierten eine Personalbibliografie, das Radio-Feature „Schmutzfink der Aufrichtigkeit. Der Journalist und Vortragskünstler Anton Kuh“ (gemeinsam mit Karena Lütge; Deutschlandfunk, DRadio Wissen, Ö1 „Tonspuren“), ein Buch mit 47 Texten Kuhs zum Thema „Wien–Berlin“ („Jetzt können wir schlafen gehen! Zwischen Wien und Berlin“, 2012), wissenschaftliche Aufsätze sowie eine Werkausgabe, die im Frühjahr 2015 im Wallstein Verlag erscheint. Derzeit arbeitet er im Rahmen eines FWF-Projekts an einer Monografie zum „Sprechsteller“.
Foto: © Heribert Corn

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